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Was ist Spirulina?

Spirulina – Die Wunderalge auf dem Prüfstand

Das exotische Superfood Spirulina ist in aller Munde und gilt dank seiner Fülle an essenziellen Nährstoffen als wahrer Jungbrunnen der Natur. Neben der Glättung von Falten oder der Behandlung von Allergien soll die Mikroalge bei allerlei gesundheitlichen Beschwerden helfen und das Wohlbefinden fördern. Doch kann das angepriesene Wundermittel seine Versprechen halten oder handelt es sich dabei lediglich um einen raffinierten Marketinggag?

Spirulina – Was ist das überhaupt?

Bei Spirulina handelt es sich um eine spezielle Gattung der Blaualgen. Beheimatet ist sie in Salzseen subtropischer Regionen, etwa in Südostasien, Mittelamerika oder Australien. Während die westliche Welt erst seit Ende des letzten Jahrhunderts Kenntnis über die gesundheitsfördernde Wirkung erlangte, erfreut sie sich in der Traditionsmedizin indigener Völker schon seit seit Generationen einer großen Beliebtheit. Hierzulande ist die Alge in Drogerien und Apotheken als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Spirulina Pulver oder Tabletten erhältlich und soll den Körper mit essenziellen Mineralstoffen und Vitaminen, insbesondere Vitamin B12, versorgen. Darüber hinaus kommt Spirulina zur Behandlung erhöhter Blutfettwerte und Fibromyalgie oder zur Krebsvorbeugung und Gewichtsreduktion zum Einsatz.

Grundsätzlich lässt sich die Mikroalge zu den nährstoffreichsten pflanzlichen Lebensmitteln zählen. Nicht zuletzt besteht sie zu fast 60 Prozent aus Aminosäuren. Kaum ein anderes veganes und unbehandeltes Nahrungsmittel weist derartige Werte auf. Gerade für Sportler ist der hohe Eiweißgehalt von Nutzen. Darüber hinaus enthält Spirulina viele weitere essenzielle Spurenelemente wie Kalzium, Eisen, Magnesium und Zink sowie Phosphor, Kalium und Chrom. Des Weiteren enthält Spirulina neben Chlorophyll, Selen und essenziellen Fettsäuren das für die Funktion des Immunsystems relevante Betacarotin.

Spirulina Wirkung

Welche Vorteile bietet das Nahrungsergänzungsmittel?

1. Spirulina in der Ernährung

Dank des hohen Eiweißgehalts eignet sich Spirulina vorzüglich als natürliche Eiweißquelle für Menschen mit einer veganen Lebensweise. Auch im Rahmen einer Gewichtsreduktion kann sie aufgrund der Vielzahl an Mikronährstoffen ihre Wirkung entfalten und das Risiko einer Unterversorgung im Zuge eines niedrigen Kalorienpensums minimieren.

2. Spirulina in der Krebstherapie

Noch stehen aussagekräftige Studien im Bezug auf die Wirkweise von Spirulina bei Krebserkrankungen aus. Allerdings soll das in der Alge enthaltene Chlorophyll in der Lage sein, das krankhafte und unkontrollierte Zellwachstum durch die Blockierung verantwortlicher Enzymkomplexe zu hemmen. Darüber hinaus ist Chlorophyll in der Lage, die Belastung durch krebserregende Aflatoxine im Körper zu minimieren. Somit ließe sich der Blaualge eine krebsvorbeugende Wirkung zuschreiben.

3. Spirulina und das Immunsystem

Unser Immunsystem bietet uns Schutz vor Parasiten, Viren und Bakterien. Nahrungsdefizite und Mangelerscheinungen schwächen die Leistungsfähigkeit des Immunsystems erheblich. Spirulina kann dank seiner vielfältigen Inhaltsstoffe einer Mangelversorgung vorbeugen. Darüber hinaus ließ sich durch Forschungen am „Osaka International Cancer Institute“ aufzeigen, dass die Einnahme von Spirulina die Aktivität von körpereigenen Fresszellen ansteigt. Die sogenannten Makrophagen sind fundamentale Bestandteile des Immunsystems und beseitigen Pathogene im Organismus.

4. Spirulina und Pathogene

Enthaltene Kaliumsalze können Viren am Eindringen in Körperzellen hindern, indem sie an Pathogene andocken und sie verkleben. So schützt Spirulina beispielsweise gegen Herpes, Masern und Influenza.

5. Spirulina zur Entgiftung

Heilpraktiker schwören auf die entgiftende Wirkung von Spirulina. So soll die Blaualge in der Lage sein, Schwermetalle wie Quecksilber, Arsen, Cadmium oder Blei aufzufangen und aus dem Körper zu leiten.

6. Spirulina und Blutwerte

In einer Studie an Diabetes-Patienten ließ sich aufzeigen, dass schon eine tägliche Einnahme von geringen Mengen an Spirulina die Blutzuckerwerte positiv beeinflusst und den Gesamtcholesterinwert aufbessert. Das sogenannte Phycocyanin fungiert als akzessorisches Pigment zur Photosynthese bei Blaualgen und kann nachweislich den Blutzuckerspiegel senken. Nicht zuletzt lässt es den Adiponektin-Wert im Blut ansteigen, was sich regulierend auf unser Hungergefühl auswirkt.

7. Spirulina gegen Alterungsprozesse

Das in der Alge enthaltene Chlorophyll stimuliert die Produktion von Erythrozyten (roten Blutkörperchen). Jene sind verantwortlich für den Sauerstofftransport innerhalb des Körpers. Je mehr dieser Blutkörperchen vorhanden sind, desto besser die Sauerstoffversorgung sämtlicher Zellen und desto besser die Zellatmung. In Folge dessen verbessert sich die Regeneration geschwächter und beschädigter Zellen, was Alterungsprozesse verlangsamt, Haarausfall durch die verbesserte Zellversorgung lindert und für ein schönes Hautbild sorgt.

8. Spirulina für mehr Leistungsfähigkeit

Viele Anwender von Spirulina berichten über eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit. Verantwortlich sind die hohen Mengen an enthaltenem L-Tryptophan. Die Aminosäure ist verantwortlich für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Melatonin. Nicht zuletzt die enthaltene Glutaminsäure sorgt für mehr Wachheit und Leistung im Alltag.

Dosierung und Anwendung – Wie erfolgt die Einnahme von Spirulina?

Spirulina ist in Form von Presslingen, Kapseln und Pulvern und somit besonders leicht in den Alltag integrierbar. Eine gesundheitsfördernde Wirkung entfaltet sich schon bei der Einnahme von drei bis vier Gramm täglich. Grundsätzlich richtet sich die Dosierung nach der gewünschten Dosierung. Die Einnahme kann sowohl als Kur über mehrere Wochen als auch permanent über das ganze Jahr erfolgen. Idealerweise wird Spirulina morgens auf nüchternen Magen eingenommen. Für die verbesserte Bioverfügbarkeit empfiehlt sich die Einnahme mit einer Vitamin-C-Quelle.

Nebenwirkungen und Gefahren – Für wen ist Spirulina nicht geeignet?

Ob Spirulina Nebenwirkungen induziert, ist bis heute – nicht zuletzt aufgrund fehlender aussagekräftiger Studien am Menschen – Teil kontroverser Diskussionen. Je nach Hersteller sind die Präparate mit verschiedenen Inhaltsstoffen angereichert, die womöglich zu Unverträglichkeiten führen können. Die Liste an Inhaltsstoffen ist daher vor Konsum gründlich zu studieren. Als unbedenklich gelten Präparate aus kontrolliertem Anbau. In seltenen Fällen kann die Einnahme einzelner Präparate zu Hautausschlägen, Juckreiz oder allergischen Reaktionen führen. Auch lässt sich aufgrund der Eigenschaften der Blaualge eine Belastung durch Schwermetalle nicht ausschließen.

Im Falle einer bestehenden Phenylketonurie oder Autoimmunerkrankung ist die Einnahme von Spirulina nicht ratsam. Das amerikanische Institut für Gesundheit warnt: Spirulina kann die Wirkung von Immunsuppressiva hemmen. Aufgrund fehlender Studien zur Verträglichkeit und Wirkung sollten Stillende und Schwangere von der Einnahme der Blaualge als Nahrungsergänzungsmittel absehen.